„Hut herunter vor dem Holunder!“
Im Mittelalter war die Verehrung des Holunders so gross, dass Männer ihren Hut vor ihm abnahmen und Frauen einen höflichen Knicks machten, wenn sie daran vorbeigingen. Es war undenkbar, den „heiligen“ Strauch zu fällen oder auch nur zu beschneiden, da er Segen und Gesundheit für all jene brachte, die ihn schätzten.
Der Holunder wurde schon in den frühen Kulturen stark respektiert, geschätzt und verehrt. Bis heute gibt es viele Sagen, Legenden und Sprichwörter über den Holunder. Seit vielen Jahrhunderten besitzt der schwarze Holunder eine wichtige kulturelle und mythologische Bedeutung. Für die Germanen war er der Baum des Lebens und der Sippen, während die Kelten ihn als heiligen Baum verehrten. Er symbolisierte auch für andere Kulturen die Unendlichkeit des Lebens.
Der heilige Holunder galt als Wohnort für gute Hausgeister und durfte auf keinem Hof oder vor keinem Haus fehlen. Der Legende nach wohnte die Schutzgöttin Hold in ihm und kümmerte sich um das Wohlergehen von Pflanzen und Tieren. Sie konnte auch Blitze und Donner von Häusern und Ställen abwehren. Durch das Pflanzen eines Holunderstrauchs glaubte man, sich vor jeglicher Form von bösem Zauber schützen zu können.
Verwendung von Holunderblüten in der Naturheilkunde
Holunderblüten sind ein wichtiger Bestandteil von Erkältungstees aufgrund ihrer wertvollen Eigenschaften. Besonders im Bereich der oberen Atemwege (Nase, Nebenhöhlen und Ohrtuben) wirkt Holunderblüte schleimlösend. Dies kann dazu beitragen, Symptome bei Erkältungen, Allergien und anderen Atemwegserkrankungen zu lindern. Darüber hinaus hat die Heilpflanze auch schweisstreibende Eigenschaften, was bei fieberhaften, grippalen Infekten ohne Schwitzen helfen kann. Diese Wirkungen des Holunders tragen zur Immunstimulierung bei und unterstützen den Genesungsprozess.
Holunderblüten sammeln
Die Blüten des Holunders können von Mai bis Juli an trockenen, sonnigen Tagen eingesammelt werden und gebündelt an einem schattigen, luftigen Ort zum trocknen aufgehängt werden. Oder verwende die Blütendolden frisch und backe leckere Pfannkuchen.
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Grüsse, Daniela Thüring
P.S.: Woher kommt die Bezeichnung „Schwarzer Holunder“? Obwohl die Blüten des Holunders schneeweiss sind, bekommen die Beeren bei Reife eine tiefe, dunkle Farbe, welche diese Pflanze im Herbst, zwischen August und Oktober, trägt. Es ist interessant zu sehen, wie die Farbe der Beeren mit dem allgemeinen Namen der Pflanze in Verbindung gebracht wird.
Mehr zum Thema Holunderbeeren auf folgender Seite.
Haftungshinweis
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema und dient nicht zur Eigendiagnose. Er ersetzt keine professionelle Diagnose durch qualifiziertes Fachpersonal. Bitte konsultiere immer deine Naturheilpraktikerin oder Ärztin, um Therapien und Anwendungen von Heilpflanzen zu besprechen.
Quellen
Buch von Bruno Vonarburg, Natürlich gesund mit Heilpflanzen und
Vortrag von Jo Marty, Schwarzer Holunder/Sambucus nigra – Heilpflanze des Jahres 2024